D' Haufen // was unser Bund verrichtet, all dies wird hier berichtet

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Die Idee

Der Landsknechtstross 1504 wurde am 13.02.2005 durch 31 ehemalige Mitglieder der Gruppe Thierhauptner Landsknechte 1504 gegründet. Zugleich mussten wir uns nach einem geeigneten Vereinssitz in der Umgebung umschauen. Wir wurden in dem nahe gelegenen Ortsteil Scherneck, das zu der Gemeinde Rehling gehört, fündig. Die neu gegründete Gruppe präsentierte sich, trotz wenig Mitteln mit neuem Elan, neuem Banner und vollen Veranstaltungskalender als der Landsknechtstross 1504. Unser Ziel ist es, die mittelalterliche Zeit in der ersten Hälfte des 16`ten Jhdt., die Zeit der Landsknechte und Marketenderinnen und deren Leben so historisch wie möglich darzustellen. Wir nehmen teil an historischen Veranstaltungen, wie Stadtfesten, Burgfesten, Märkten und auch an Umzügen und historischen Schlachten. Wir wirken gerne auch an Betriebsfesten mit. Außerdem engagieren wir uns in öffentlichen Einrichtungen wie Kindergärten und Schulen um auch dort das mittelalterliche Leben, den Menschen nahe zu bringen. Wir sind ein sehr aktiver Verein, der sich im Gebiet von Schwaben bewegt aber auch darüber hinaus.

Lagerleben

Wir versuchen in unserem Landsknechtslager die damalige Zeit nachzuleben. Unser Lager besteht aus bis zu 20 Zelten. Mit eigenem Küchenzelt, Mannschaftszelt, großem Sonnensegel, dementsprechender Landsknechtstafel, Feuer- und Kochstellen. Bei uns wird das begehbare Lager groß geschrieben, das heißt, dass sich Jeder im Lager informieren und dort verweilen kann. Dadurch ist es erst möglich, das mittelalterliche Leben, den Menschen hautnah zu vermitteln.

Kochen

Wenn ein Gast sich fragt: Warum kochen die nicht wie in der Renaissance? Dann sei ihm gesagt: Diese Speis würd nicht mal er auf lange Zeit sich wünschen! Den in unserem Stand wär unser Nahrung, mit gar wenig Vielfalt gesegnet. So gäbe es als Grundnahrung Brot, dazu ein Brei aus Hirse oder Erbsen, auch mit Bohnen könnte unser Sudler dienen. Ein Ei als Lieferant für Protein oder ein Fisch und zum Dessert Reispudding. Das Fleisch war den Hohen Herren vorbehalten und die Jagd dem niederen Knecht verboten!
Wir sind aber sicher, dass ein Landsknecht ein Reh vorm Bogen, nicht laufen ließ, doch er konnte schwer bestraft werden dafür. Des Standes höher wurde natürlich auch viel Fleisch verzehrt. Es wurde aber alles verwertet, so dass man Blutwurst, Zunge, Eingeweide, ja selbst Augen, as
Also wenn Ihr wollt das wir genauso kochen wie damals, dann macht uns doch mal vor, wie man so ein Kalbsauge genießt. Wir beschränken uns darauf, dass wir sehr ähnlich kochen wie einst. So kochen wir über offenem Feuer, wir versuchen nicht authentische Zutaten zur vermeiden, (z.B. Kartoffeln), doch dies gelingt nicht immer. Doch für 20 – 50 Personen zu kochen, an einer bis zwei Feuerstellen, mit Erhalt der Hitze, das ist durchaus ein sehenswerter Kunstgriff. Wenn ihr dies auch mal selbst erleben wollt, dann ab zu uns ins Lager.

Feuerwaffen

Mit nach historischem Vorbild gefertigten Handrohren, Blumenvasen und Kanonen, wird bei uns im Landsknechtstross 1504 geschossen. Weil nicht jeder weiß was ein Handrohr ist, gar wie man mit einer Blumenvase, Blei in der Schlacht verteilt, will ich es erklären. Vorab aber habt keine Bedenken um unser, selbst nicht um euer eigen Wohl. Wir befolgen akribisch die Gebote der Sicherheit beim Umgang mit dem Pulver. Ein Handrohr ist ein kurzes ca. 25 cm langes und 6 cm im Durchmesser messendes schön gearbeitetes stählernes Vollmaterial  mit einem 1- 2 cm Schusskanal, an einem Stock.
Eine Blumenvase dagegen hat keinen Stock sieht aber nicht unähnlich aus, bis auf daß diese einen Henkel besitzt. Anders wie das Handrohr das wie die Bezeichnung aussagt in der Hand gehalten wird, stellt man die Vase im 50° Grad Winkel fest in den Boden.
Eine Kanone hat sicher jeder schon gesehen, aber eins haben alle drei gemein und zwar die Zündung mit Zündkraut und Lunte, sowie den mächtigen Knall.

Wenn du nun interessiert bist, dann komm doch mal zu uns ins Lager und schau Sie Dir an.

Schwert- und Schaukampf

Der Umgang mit dem Schwert war für einen Landsknecht unumgänglich. Nicht nur in der Schlacht musste er es führen können. Etwa auf der Reise, um sich gegen Diebe und Wegelagerer zu schützen. Im Lager um dieses vor Einfall des Feindes zu bewahren. Gar in seiner Heimat, wenn er eine kannte, um Haus und Hof zu schützen. (Dort wurden oft die Winter verbracht.)
Da Feuerwaffen teuer, oft kompliziert im Umgang und gefährlich selbst für den Geübten waren, da noch nicht ausgereift. Deswegen war das Schwert oder der Dolch die Hauptverteidigungswaffe. Im engen Getümmel der Schlacht, hatten die Kriegsknechte oft einhändige Kurzschwerter. Es gab aber auch längere Ein- Einhalbhänder sowie Zweihändige Schwerter. In verschiedensten Ausführungen mit den tollsten Namen wie:  Gassenhauer, langes Messer und Katzbalger. Einige dieser Schwerter führen wir auch selbst, in Übungs- Show und Freikampf, nach den Techniken von Thalhoffer.

Wenn ihr nun wissen wollt was welches Schwert ist, wofür man es hernahm und wenn ihr mal unserer Fechtschule beiwohnen wollt, dann kommt zu uns ins Lager.

Langwaffen

Offiziere, Blutfähnlein, Hellebardiere, Spießer und Leibwachen hatten Langwaffen. Diese waren teurer. Der einfache Langspieß kostete schon einen Gulden, wenn man bedenkt, dass der Knecht im Monat nur zwei Gulden Sold bekam. Er war aber eine beachtliche Waffe. Wenn man wusste Sie zu führen, konnte man sich drei bis vier Männern erwehren. Der Spieß maß 4,5 m in der Länge und wer damit schoss, konnte Gegner in 5,5 m Entfernung verletzen und zwar schwer. Viele Spießer in Rotten und Gliedern, konnten eine für Mensch und Pferd undurchdringliche, todbringende Phalanx bilden. Ebenso die Hellebarde in ihren vielen Arten, war eine unglaublich effektive Verteidigungs- und Angriffswaffe. Mit Übung konnte man zwei bis drei Gegnern Herr werden. Sie besteht aus einem ca. 2 m Stiel, auf diesem sitzt eine Klinge aus Schneiden, langen Dornen als auch Axt- oder Hammer Applikationen. Wen dieses Kriegswerkzeug mit Wucht traf, dieser war mit Glück nur verkrüppelt.

Wenn ihr mal eine dieser Waffen in der Hand halten wollt, um von Ihnen selbst einen Eindruck zu gewinnen, kommt doch mal bei uns im Lager vorbei.

Bogenschützen

Mit Pfeil und Bogen konnte man sehr vielseitig in einer Schlacht, oder auch einer Belagerung, eingesetzt werden. Als Schütze aus den Hinterhalt, gleich den heutigen Scharfschützen. Zur Verteidigung anderer Waffengattungen, z.B. Flankenschutz für Spießerhaufen. Viele Bogenschützen konnten auch als Massenvernichtungswaffe eingesetzt werden. Etwa mit einem Pfeilhagel, von drei bis vierhundert Pfeilen und dies bei schnellem wieder, auflegen im 20 Sekunden Takt.
Jagen konnte man auch mit Pfeil besser als mit Schwert. Es gab nicht nur verschiedene Bögen- Arten, z.B. Langbogen oder Reiterbogen. Viele verschiedene Pfeile und Pfeilspitzen gab es. Welche mit zwei oder drei Klingen zur Jagd, panzerdurchdringende Spitzen in der Schlacht oder kleine Körbe mit brennendem Inhalt, zum Feuer legen. Ein guter Langbogenschütze konnte ballistisch bis zu einer Distanz, von zweihundert Metern schießen.

Du möchtest nun unbedingt wissen, wieso Jagdpfeile zwei oder drei Klingen haben, dann frag doch mal einen Bogenschützen, bei uns im Lager.

Schmiede

Ob eine Piratenhaken, Einhornkopf, Gabeln, Gartenzierden oder Werkzeug das mal etwas aushält. Mit beharrlichem Klopfen und kurzen Pausen, in der das Eisen die Hitze der Glut in der Esse aufsaugt, erschafft Simon all diese Dinge und noch tausend mehr. Faszinierend ist mit welcher Leichtigkeit er den Hammer führt, als ob das Eisen weich wie Teig wäre. Ebenso eine Idee zur Lösung für den Problembehafteten hat er immer parat. Ob eine kurze Reparatur oder ein größeres schmiedeeisernes Kunstwerk unser Schmied bekommt es immer geklopft. Alle die dies nicht glauben wollen, jene sollen sich die fachlich fundierte Meinung der Kinder einholen, für die Simon schon ein kleines Eisenwunder vollbracht hat. Keinem im Tross ist bekannt dass ein Kind, Simon je ohne ein glückliches funkeln in den Augen, verlassen hat. Nicht wenige soll es geben so vernimmt man, die wohl älter schon an Jahren, doch gleich von seiner Kunst verblüfft waren.
Überzeugt Euch doch am besten mal selbst von seinem Können und kommt mit eurem Nachwuchs, zu uns ins Lager.

Zuber

Zu unserer Zeit, der Reinlichkeit wegen zum Zuber zu gehen, dies tat keiner. Es war eine gemeingesellschaftliche Grundlage dieses zubern. Schon am frühen Morgen, sprangen in den Städten die Kleinkinder, mit dem Frühstücksbrote, gar eilig zum Bader. Es war guter Ton, dass der normale Bürger, wenigstens dreimal in der Woche das Badehaus besuchte und dort zweit bis zu zwanzigst, gar munter im Wasser plätscherte. Ob das verheiratete Paar im Zuber, nebst den kleinen in Trögen. Die Herren der Regierung, gar fröhlich mit jungen Dingern. 
Nachdem ausgiebig gebadet war, ließ man sich massieren, verweilte auf der Freitreppe oder spielte bei einem Glas Wein, Schach mit dem Pfaffen. Ja selbst dieser war dort oft und gerne Gast. So wie jeder renommierte Gasthof der Anfang des 16. Jahrhunderts, haben auch wir einen Zuber dabei. Der Zubermeister Gerdl ist genauso bedacht auf das Wohl seiner Gäste, wie sein Kollege der frühen Zeit. Seine Gäste versorgt er mit Wein, Bier, oft einem kleinen Schmankerl, auch mit Badezusätzen die beleben und gut duften. 
Das uns wie Anfang 16.Jahrhundert, nicht die Syphilis ereilt, sind wir im Zuber zwar nackt aber keusch. Deswegen könnt auch Ihr ohne Sorge mal einen Termin ausmachen, bei uns im Lager.

Bilder von unseren Aktivitäten