Tellerbarrett// Nähanleitung

Einleitung

Durch ihr buntes, wildes Aussehen fielen die Landsknechte immer und überall auf. Die aufwendigen, geschlitzten und gepufften Gewänder waren für das einfache Volk, aber anfangs auch für den Adel abstoßend.

Zu diesem Kleidungsstil gehörte natürlich auch eine anständige, dem Stand entsprechende Kopfbedeckung. Es gab viele verschiedene Arten und Ausführungen, wie die Landsknechte ihren Kopf schmückten. Die folgende Anleitung ist für ein Tellerbarrett, dieses ist meist ausladend mit Federn verziehrt und sticht durch seine gerade, tellerförmige Form herraus. Praktisch bei dieser Art von Hut ist, dass man gut vor Sonne und Regen geschützt ist.

Schritt 1: Materialzuschnitt

Zunächst muss das Material für den Hut hergerichtet werden. Als oberen Stoff ist Wollstoff zu empfehlen, da dieser, falls geschlitzt wird, nicht ausfranst. Als Futterstoff ist am besten Leinen zu wählen, beide Arten von Stoffen sind belegt.

Benötigt wird ein Quadrat aus dem Oberstoff, erfahrungsgemäß ca. 40 cm x 40 cm. Genauso ein Quadrat gleicher Größe aus dem Futterstoff. Diesen sieht man danach noch, so sollte dieser die gewünschte Farbe haben.
Als zweites schneidet man die charakteristischen Kreise aus, die dem Barrett sein Namen geben. Hierzu aus dem Wollstoff jeweils zwei Kreise ausschneiden, einer für oben und einer für unten. Ebenfalls zwei aus dem Futterstoff, also Leinenstoff.
Um das ganze optisch aufzuwerten können auch unterschiedliche Farben verwendet werden.

Der Durchmesser ist am besten auch mit 40cm zu wählen.

Um dem Teller eine gerade Form zu geben, bietet es sich an einen Strohhut mit einzunähen. Von diesem wird nur der äußere Kranz benötigt.

Je nach Wunsch braucht man noch einige Federn, die später auf den Hut kommen.

Zusammengefasst:

Schritt 2: Einzelteile anfertigen

Nun beginnt man mit dem oberen „Viereck“, dass später auf den Teller aufgenäht wird. Hierzu näht man das Quadrat aus Leinen mit dem aus Wolle zusammen. Vorm zusammennähen ist daran zu denken, im Wollstoff ein Loch mittig mit ca. 17 cm Durchmesser auszuscheiden.

Beide Stoffe zusammengesetzt, werden nun die Spitzen des Quadrats in die Mitte gelegt und dort festgenäht.

Oben wird dann noch ein Kneul aus Wolle aufgenäht, um einen schönen Übergang zu haben.

Dieser Kneul ist ganz einfach herzustellen: Man schneidet einen Kreis mit ca. 17 cm Durchmesser aus und fedelt ringsum einen Faden durch, wie das Lederband bei einem Lederbeutel. Nun kann man den Kreis wie einen Beutel zusammenziehen, füllt diesen mit Stoffresten und näht in in der Mitte des Vierecks fest.

Nun werden die Kreise zusammengenäht. Jeweils mittig wird ebenfalls das Loch mit 17 cm Durchmesser ausgeschnitten, hierdurch hebt der Hut später auf dem Kopf. Dann werden alle vier Kreise aufeinander gelegt, der Wollstoff innen, der Futterstoff außen. Nun wird einmal ringsum genäht.

Dann wird der Teller auf rechts gedreht, nun sollte der Wollstoff außen und der Futterstoff innen sein. Jetzt kann man den Strohhut zuschneiden. Die Hutkrempe des Strohhuts wird so auf Breite geschnitten, dass sie im Teller zwischen der Naht ganz außen und der Naht ganz innen sitzt.

Falls der Teller sehr gerade sein soll, muss die Krempe des Strohhuts vorher mit Leim getränkt werden und aushärten.

Schritt 3: Hut zusammensetzten

Jetzt kann der Hut zusammengesetzt werden. Die beiden Teile werden einfach an der kreisrunden Öffnung, die sich jeweils mittig befindet, zusammengenäht.

Um die Naht zu verdecken wird dann nochmals ein Band aus Wollstoff darüber genäht.
Zur Befestigung am Kopf wird noch ein Band benötigt, mit der der Hut am Kopf festgebunden wird.

Schritt 4: Fertig