Kulturfest „Der große Kauf“, Kempten 27.9.2025

Dieses Fest war etwas ganz anderes, als das, was wir für gewöhnlich an Festen auf unserer Programmliste stehen haben. Es war kein Mittelaltermarkt und auch kein Stadtfest, sondern ein Fest vom Kulturamt Kempten anlässlich des 500sten „Jahrestages“ des Bauernkrieges und der Geschehnisse in Kempten. Es war eine Veranstaltung von hohem Niveau mit sehr vielfältiger Ausrichtung. Bespielt wurden vier Orte im Stadtzentrum mit Angeboten für Kinder,  Diskussionsrunden („Was bedeutet Freiheit heute“?), mit einem Vortrag über die Burgen im Allgäu, Filmvorführungen („Hoffnung auf Freiheit – 1525 die Bauernerhebung“; „Frauen im Bauernkrieg“), der Inszenierung des „Großen Kaufs“, bei der der Oberbürgermeister mitgespielt hat, der Interpretation historischer Lieder, einem Konzert am Abend, der Präsentation historischen Buchdrucks und anderen Angeboten mehr …  und eines dieser Angebote durften wir sein. Es war keine weitere Lagergruppe geladen.

Unsere Aufgabe bestand  einerseits darin „historische Kinderspiele“ anzubieten, was wir mit Ringewerfen, Armbrustschießen und Nageln getan haben, und andererseits die damalige Zeit in Form unseres Lagers zu Visualisieren und erlebbar zu machen.

Wir hatten im Altstadtpark eine kleine Wiese, die von dichtem Gebüsch umgeben war, als Lagerplatz zur Verfügung gestellt bekommen. Da der Wetterbericht für Freitag und Samstag Starkregen vorausgesagt hatte, wurde der zentrale Bereich des Platzes, sowie der Zugang zum Platz, vorsorglich vom Grünflächenamt mit Hackschnitzeln beschüttet, um die Begehbarkeit auch unter schwierigen Bodenbedingungen aufrecht zu erhalten. Der Platz war ideal. Wir hatten in einem großen Kreis unsere acht Zelte gestellt und zentral das Sonnensegel. Um die Leute ins Lager „zu locken“ stand am Eingang Phillips Schmiede. Darüber war das Küchensegel gespannt und unweit der Schmiede stand unsere Kochstelle, also Feuer neben Feuer, was einen hohen Attraktionswert bot.

Das Fest war nur am Samstag und lediglich von 10-19 Uhr. Die Anzahl unserer Trossmitglieder war mit 15 recht überschaubar. Wir reisten am Freitag an und es dauerte alles in allem fünf Stunden bis unser Lager aufgebaut war, aber es wurde ein ausgesprochen schönes Lager! Die Betreuung durch das Kulturamt war hervorhebenswert nett und persönlich. Eigens zum Fest wurde ein Festbier gebraut, von dem wir von den Mitarbeiterinnen des Kulturamtes freundlicherweise ein paar Kästen überlassen bekommen hatten. Und für alle war wohl eines der größten „Geschenke“, dass es weder Freitag noch Samstag geregnet hatte. Der Himmel war zwar grau und tagsüber war es nicht wärmer als 15°C und nachts um 11°C, herbstlich halt. Da aber bei den meisten nicht nur Kühltruhen und ähnliches Equipment zur Ausstattung gehören, sondern auch Gasheizungen, haben alle die Nächte überstanden, sogar diejenigen, die nur Decke und Schlafsack hatten.

Unsere Präsentation eines Landsknechtslagers bestand aus drei Schauzelten, aus Schmiede und Kochstelle, dem Sonnensegel mit Sitzgelegenheiten, die auch von den Besuchern genutzt wurden, sowie der Vorführung von Waffen und Ausrüstung aus der Zeit der Bauernkriege und den oben erwähnten Kinderspielen. Wie immer war die Schmiede der größte Publikumsmagnet, aber auch die Kinderspiele waren durchgehend stark besucht und genutzt. Und natürlich war die Feldküche ebenso von großem Interesse bei den Besuchern, von denen viele gerne mitgegessen hätten.  Auch haben sich erheblich mehr Leute als bei anderen Festen unser Lager angeschaut. Die Waffen- und Rüstungsvorführung war durchgehend besucht. Wir haben dort die Entstehung und Entwicklung der Blankwaffen dieser Zeit erklärt und anhand kleiner fechterischer Vorführungen deren spezifische Charakteristika – wie beispielsweise den Nagel des Langes Messers – demonstriert. Darüber hinaus haben wir erklärt, wie Schlachten der Bauern und Landsknechte organisiert waren u.v.m.

Am Abend waren dann einige von uns, die im Dauereinsatz die verschiedenen Angebote betreut hatten, ziemlich platt. Es hat aber großen Spaß gemacht und war einmal anders als auf unseren anderen Festen. Später kam die Veranstalterin zu uns, um uns zu sagen, dass sie sehr zufrieden mit uns sei und viel positives Feedback, insbesondere über unsere Waffenvorführung, erhalten habe. Ein schönes Kompliment und ein Wink, dass wir so etwas öfter machen sollten. Insgesamt seinen 2000 Besucher erwartet worden, aber 4000 tatsächlich vor Ort gewesen. Also auch für die Gesamtveranstaltung ein sehr erfreulicher Abschluss.

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