Burghausen

Unser Haufen erhielt die Ladung, sich am 6. Juli im Jahre des Herrn 2023, zum Triumphzug für Herzog Wilhelm den IV, im prunkvollen Burghausen einzufinden. Nur mit Mühe zog der Landsknechtstross, den beschwerlichen Weg zur Curawiese, vor die Burg Burghausen. Die Mühe nicht wegen eines vollen Beutels, der schwer zu tragen war. Nein viele unserer Knecht, trugen Verletzungen, die Sie in den letzten geschlagenen Schlachten, sich zugezogen haben. Einer war Lahm des Fußes bei einer Plünderung hat er zu schnell sich aus dem Staub gemacht und vertrat ihn sich. Ein anderer brach sich die Hand, bei der Jagd auf einen wilden Bären. So viele andere kleine Zipperlein, von denen ich euch nicht berichte, die Weiber und die Knecht trugen, mit sich als sie auf der Curawiese ankamen. Zu unserem Glück waren einige Knecht, gesund aus dem Felde zurückgekehrt. Diese sorgten umso mehr für eine schnelle und saubere Errichtung unseres Lagers. Voll des Lobes und Dankes sind wir über jene, den denkt nicht dass es leicht war, unterm Joch der gelben Sau, die uns eine arge Hitze bescherte.

Des Abends nach getaner Tat, saßen wir alle, bei Speis und Trank zusammen und genossen die Kühle der Dämmerung. Gar lustig ging es zu und alle vergaßen, die Mühen des Tages und die schmerzenden Glieder.

Beim dritten Hahnenschrei des nächsten Tages, wenn ich nicht irre. Da regten sich die ersten im Lager, schon bald saßen alle zusammen und nahmen ihr Frühstück ein. Die Sonne stand wohl im Zenit, da kamen unsere letzten Knecht und Wagen an. Schnell luden wir sie ab und errichteten danach in der Hitze des Mittags, den Rest des Lagers. Dann ruhten wir, doch begannen unsere Sudler, nach ein wenig Rast, mit der Zubereitung eines vorzüglichen Mahles. Käse- und Speckknödel mit Nussbutter, ließen wir uns des Abends schmecken und frönten dabei den Klängen des beginnenden Festes. An diesem Abend begaben sich einige unserer Knecht in andere Lager. Dort schwelgten Sie in Erinnerungen mit Ihren Kameraden, von schweren Schlachten und lustigen Gelagen.

Am Samstag waren wir alle schon zu früher Morgenstunde munter. Wir nahmen unser Mahl mit Vorfreude auf den großen Zug, zu Ehren des Feldherrn, Herzog Wilhelm des IV, zu uns. Wir kleideten uns, in unsere besten Gewandungen und taten selbiges, auch für unsere Bälger. Auch unsere Trossweiber schmückten sich mit allerlei Zier, anschließend fingen sie an Wasserreserven für den langen Umzug auf den Wagen zu laden. Die Knechte polierten noch ihre Waffen und ihr Rüstzeug, und bald war es Zeit das der Feldwaibel, zum Aufbruch rief. Die Knechte liefen gemeinsam mit dem Nachbarlager, unseren Freunden dem Schwarzer Haufen, unter Waffen voraus, um die Lage zu klären Eine gute Viertelstunde später folgten die Weiber, welche von unseren bewehrten jüngeren Knechten geschützt wurden. Im sauberen Haufen lauschten unsere Knecht, nun auf dem Stadtplatz von Burghausen, den lobenden Worten von Herzog Wilhelm den IV. Anschließend spielten Fanfaren auf, denen unsere Knecht mit Freunde sinnten. Danach wurde ein befremdlicher Tanz mit Schwertern, von Männern mit Kränzchen auf dem Kopf aufgeführt. Die in der sengenden Sonne stehenden Landsknechte, wunderten sich über dies merkwürdige Schauspiel, erhofften sein baldiges Ende und den Beginn des Triumphzuges hinauf zur Burg.
Dieser war fabulös, viele verschieden Landsknechtsrotten mit Tross, Spielleut, Akrobaten, wurden vom Volk bejubelt und zogen mit Herzog Wilhelm den IV in einem einzigartig glorreichen Umzug zur, längsten Burg der Welt hinauf.

Danach stärkten sich unsere Landsknecht kurz an leckeren Kirschnudeln, verteilten sich dann in der Burg, gaben sich dem Treiben auf dem Markt oder dem einen oder anderen Spiel im Lager hin. Die Marketender waren mit gutem Auge ausgesucht, es gab alles Waffenschmiede, Trinkgefäße, Stoffe, Gewänder, Handwerk, Spiel für groß und Klein und natürlich Speiß und Gesöff. Berieselt wurde man von den vielen Gauklern und Musikanten, umrahmt war das Ganze von der imposanten riesigen Burg. Tür und Tor war dort geöffnet das jeder erblickte, was sie den für Schätze barg. So kamen des Abends der Haufen müde, aber glücklich wieder zusammen, as sich am köstlichen Mahl, aus Hirseeintopf und gegrilltem Fleisch, der Sudler satt. Dann tauschten Sie Erzählung über den letzten Tag und das Erlebte aus. Bis in die tiefe Nacht hörte man die schallenden Lacher der Knecht, weit in die Burg hinein.
Des Sonntags kamen die Knecht recht müd noch aus den Federn, auch wenn die Bälger und Weibsleut, schon lange wach und frisch waren. Bald genossen alle noch einmal die vielen Kurzweil schaffenden Dinge, auf dem gesamten Plane. Um zwölf rief uns die Essensglocke zum Mittagsmahl in das Lager zurück. Wir speisten gut und labten uns, an Rippchen und frisch gebackenem Brot. Dann wurde noch einmal der Würfelbecher geschwungen, dass die Schwarte krachte. Als die Sonne sich dann sengte fingen, die ersten an Ihr Hab und Gut zusammen zu tragen, Ihre Wagen zu laden und gen Heimat zu ziehen. Der Rest ließ das übrige Lager am nächsten Morgen fallen, lud es auf und zog von Dannen. Mit einem Gruß an Wilhelm den IV, mit einer Träne im Auge und einem Lächeln im Herzen. Mit uns nehmen wir die Vorfreude auf das nächste Jahr im schönen Burghausen.

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