Hilpoltstein

Üppig kamen die Landsknechte am Donnerstag, schon zwei Stund nach Mittag, in Hilpoltstein, auf dem Lagerplatz zusammen. Sie machten sich gleich fleißig daran, Ihre Zelte zu errichten. Als Sie damit geendet hatten, nahmen sich die arbeitssamen Knecht, die Vereinsutensilien vor und stellten diese, zur aller Zufriedenheit auf. Jetzt besahen sich die Erbauer Ihr Werk, und ließen auf das Lager, mit elf Zelten, einem Sonnensegel einer überdachten Kochstelle, einer Feuerstelle mit Dreibein und einer Schmiede, ein lauthals schallendes, dreifaches, Landsknechts Hurra ertönen. Zusammen feierten Sie nun an der Tafel Ihren Erfolg, bei Speiß und Trank, da Sie den kurz danach einsetzenden Regen, nicht während des Aufbaus hatten. Später gesellten sich noch andere, kürzer oder länger zu uns. Ein paar Freunde der „edlen Fanfaren- Spieler zu Hilpoltstein, oder vom „Heidecker- Trommler Haufen“. Genau wie aus dem Nachbarlager kamen ein paar unserer Freunde des „Fränkischen Fußvolkes“, alle bereicherten unsere Runde und wir hatten noch viel Spaß und Freude, bis in die regnerische Nacht hinein.


Der nächste Morgen begann gemütlich, nur gemächlich trollten sich die Knecht, aus dem Bett. Der eine oder andere sah drein, als ob er wohl abends, zu lange in unserem Zuber geschwommen wäre. Doch nach einem Kaffee und einem Morgenmahl, waren wieder alle noch einmal emsig am Schaffen. Sie bereiteten das Innere Ihrer Schauzelte vor, ein paar gingen und kauften Lebensmittel beim Marketender, andere kümmerten sich um das Feuer und kochten anschließend ein leckeres Mittagessen, eine Lauch- Hackfleischsuppe.
Nach dem wir das Essen genossen hatten, die Arbeit gemacht und die Gewandung angelegt war,
setzten wir uns nieder, spielten ein paar Spiele oder machten kleinere Handarbeiten. So harrten wir dem Beginn des Festes, zur sechsten Stunde am Abend. Die Sonne zeigte sich pünktlich eine halbe Stunde vor Festbeginn und lockte doch einige Besucher auf den Markt und in unser Lager. Ein paar von uns schlenderten mit über Markt, bewunderten die Stände und labten sich an Süßkram, manche blieben im Lager und sorgten für Kurzweil der Besucher, mit Erläuterungen zu unserem Lager, den Umständen und Gepflogenheiten darin.
Zu elften Stunde der Nacht zogen die Landsknechte über den gesamten Plan, gaben den letzten Besuchern zu wissen das dies Fest für Heute gefeiert war, Sie aber Morgen gerne wiederkommen dürften.

Des Samstags begann der Markt zur zehnten Stunde, mit vielen Attraktionen. Ein Falkner, erfreute die Großen und besonders die kleinen, mit den Darbietungen seiner faszinierenden Vögel, eine Kleidungs- Rüstungs- und Waffenschau wurde vom fränkischen Fußvolk, mit unserer Unterstützung etabliert. Die Zuschauer waren höchst interessiert und gebannt. Tänzer stellten orientalische Tänze zur Schau und eine Truppe Gaukler brachte das Volk zum Lachen und zum Staunen.
Gerahmt war das Ganze natürlich vom Burgführungen, Auftritten von Musikern auf der Bühne und einem Markt der einiges bot. Da war ein Nuss- und Süßkram Stand, ein Spielzeug Tandler, mehrere verschiedene Schmuckhändler, es gab Messer, mittelalterliche Spiele, besondere Haarnadeln, Drechslerprodukte, Pfeil und Bogen, Waffen, Felle und auch Kleidung zu erwerben. Für das Leibeswohl konnte man sich an vielem verschiedenem laben.
Wenn man dann wohlgenährt und gut ausgestattet war, gönnte man sich ein paar Minuten, um sich von unserem Schmied Simon und seiner Kunst mitreisen zu lassen. Den dort stehen Kindlein und Erwachsene, mit dem gleichen verzauberten Blick, wenn Simon das glühende Eisen formt.
Auf gegenüber liegender Seite der Schmiede, waren unsere Jungspunde fleißig und führten die Jungen und Mädchen, auf dem Markt, in die Gepflogenheiten des Armbrustschießens ein.

So verging der Samstag im Flug, schon saßen wir am Abend wieder beisammen und aßen einen leckeren Bauerntopf. Des Abends machten wir es uns um das Lagerfeuer gemütlich und genossen dessen Romantik, bei guten Gesprächen, sowie frohsinnigen Scherzen. Um 21:30 Uhr machten die Landsknechte, zusammen mit dem fränkischen Fußvolk, den äußerst sehenswerten Büßergang, durch den kompletten Markt. Jenen hier zu beschreiben, würde Euch die Freude nehmen ihn selbst zu sehen und sich daran zu erfreuen. Wir beschlossen kurz vor Mitternacht wieder den Markt. Wer nun zu wach zum Schlafen war, zog des Nachts mit durch alle Lager. Man probierte hier ein Gläschen und dort ein Stückchen, tauschte sich über den Pfaffen und den Kaiser aus, die letzten fanden dann zur vierten Stunde, den weg in Ihr Zelt.


Am Sonntag lief vieles gleich dem Samstag ab, nur eines was als erheiterndes Ende des Marktes für Besucher, Knecht und Edelmann zu sehen ist, das mag ich Euch noch berichten. Wir Landsknechte führten am späten Nachmittag das Singspiel „Ritter Lonegal“ auf. Ein famoses, lustiges Treiben, das Ihr mit eigenen Augen sehen oder gleich mitspielen solltet. Man spielt mit vollem Körpereinsatz und schallendem Gesang, am Ende ist man geschafft und Mitspieler als auch Zuschauer, kann nur herzlich darüber lachen.
Zu guter Letzt wurde unser Lager wieder abgebaut, verladen und wir fuhren mit den Erinnerungen an ein wunderschönes Wochenende nach Hause. Bis nächstes Jahr in Hilpoltstein!

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