Wow, was für ein ereignisreiches Fest in Hilpoltstein. Ein Wochenende mit Höhen und Tiefen bei strahlendem Himmel und herrlichem Wetter.
Die Anreise mit unserem Trosskombi, der kurz davor nach Restaurierungsarbeiten wieder fahrtauglich gemacht wurde, verlief ohne Probleme. Einige Arbeiten müssen noch abgeschlossen werden, damit das alte Teil auch in Zukunft das Material sicher auf die Veranstaltungen bringt.
Kaum am Lagerplatz in Hilpoltstein angekommen, hat uns auch schon der Regen begrüßt und uns den Aufbau vermiest, aber wer uns kennt, weiß dass wir das mit Humor nehmen und uns nicht abbringen lassen. Endlich fertig, konnten wir uns auch etwas von innen befeuchten und hatten noch einen tollen Abend.
Am Freitag reiste auch unser Zuber an, leider war unklar ob wir diesen auch aufbauen dürfen. Der Fledermauskeller unter unserem Lager hat sich gesenkt, deshalb konnte das Badehaus nicht dort aufgebaut werden. Der Zubermeister hat einen passenden Platz gefunden.
Am Nachmittag waren dann auch alle im Lager angekommen und gut untergebracht. Nach einem leckeren Abendessen ging‘s dann auch gleich los mit der Begrüßung des Veranstalters. Leider hat uns der doch glatt vergessen zu erwähnen oder wir sind doch nur hübsches Beiwerk unseres Schmied‘s Simon. Dieser wurde begrüßt. Trotz unseres Schlachtrufs dem dreifachen „Landsknecht Hurra“ wurde der Veranstalter nicht auf uns aufmerksam.
Nach der schweißtreibenden Begrüßung haben sich einige Landsknechte in den Zuber zurückgezogen und den überstandenen Tag im heißen Wasser bei Wein und Bier gefeiert. Der Wein floss aus dem Porron in den Mund. Nach gut zwei Stunden und einigen Wein musste ein Landsknecht feststellen, dass irgendjemand die Löcher an seinem Gürtel geklaut hat und er ebendiesen nicht mehr schließen konnte. Nach mehreren Versuchen und viel Gelächter konnte die Hose mit dem Gürtel doch noch angezogen werden. Einige der Knechte und Marketenderinen waren bis zum Morgengrauen in unserem Lager wach und haben sich mit den Rittern abgegeben und gefeiert.
Am Samstag nach dem Frühstück kehrte langsam der Alltag ins Lager ein. Unser Landsknecht „Giftwind“ hat es um die Mittagsstund auch mal aus dem Zelt geschafft. Leider wurde das lustige Treiben im Lager durch einen Sturz eines Recken unterbrochen. Bei einem waghalsigen Balancemanöver stürzte dieser in die Tiefen der Fledermausschlucht und musste das mit einer Kriegsverletzung bezahlen. Leider war das Armgelenk ab und der tapfere Recke trägt jetzt einen Gips. Das war noch nicht genug, klagte am Nachmittag ein anderer Recke über Atemnot. Der Landsknechts Papa musste schon wieder zu den Sanis, aber die haben das super gemacht auch wenn er an diesem Tag schon Dauergast dort war.
Wie jedes Jahr absolvierten wir den obligatorischen Umzug durch das nette Städtchen Hilpoltstein. Das zahlreich erschienene Publikum am Straßenrand war außer Rand und Band, bei tosendem Applaus zog der Umzug durch die engen Gassen bis in die Burg. 😀 Aber in diesem Jahr habe ich wirklich zwei Zuschauer gesehen, die haben sich bestimmt verirrt.
Nach dem nächtlichen Rundgang zur Geisterstund haben sich noch einige der Knechte am Nachbarlager festgesetzt und gemeinsam ein Brett-Trink Spiel auf sich wirken lassen und hatten sichtlich Spaß daran.
Also man kann sagen ein saugeiles Spiel mit Sauf und Strip-Elementen. Man hat eine kleine Sau als Spielfigur und muss würfeln. Auf dem Würfel sind Zeichen. Unter anderen ein Becher, wenn’st den hast, must ´nen Kurzen trinken. Und ein Zeichen da musst du einen Einsatz in die Mitte legen. Leider haben wir im Laufe des Spiels den Einsatz aufgefressen. Waren Nüsse! Also musste ein neuer Einsatz her, Klamotten. Kurz um, die Knechte waren total besoffen und fast nackt!
ein Zitat vom Herrn der Ringe! (weil sich sein Ranzen so schön rollt.)
Am Sonntagmorgen traten die beiden erkrankten Recken die Heimreise an, es kam noch eine Übelkeit dazu – anscheinend war das Zuberwasser dem kleinen Recken etwas auf den Magen geschlagen. Aber der Sonntag verlief für alle Dagebliebenen noch sehr schön.
Großen Anklang fand auch in diesem Jahr wieder unser Armbruststand für die Kinder. Dort konnten Sie beweisen, welch zielsichere Landsknechte sie sind und durften die Ritter von den Zinnen schießen. Auch an unserem Nagelstock konnten sich die Besucher mit Spezialhämmern aneinander messen. Viele nutzten auch unsere Fotowände, um sich in lustiger Pose ablichten zu lassen.
Im Lager selbst wurde auch wieder einiges geboten. Vom Kochen am offenen Feuer, über Näharbeiten bis hin zum Putzen der Waffen konnte man dort vieles bestaunen. Freudig gaben unsere Landsknechte Auskünfte über Waffen und Rüstung. Viele der wissbegierigen Blagen wollten sich mit dem Bidenhänder, der so groß wie ein fast ausgewachsenes Mannsbild ist, ablichten lassen.
Alles in allem war es wieder ein gelungenes Wochenende in Hilpoltstein. Selbst nach 13 Jahren macht das Fest immer noch Laune. Die Lagergäste, die am Sonntag angereist sind, haben tatkräftig beim Abbau geholfen und die ausgefallen Recken und Landsknechte ersetzten.
Vielen Dank. Bis nächstes Jahr in Hilpoltstein.